5
Dez
2009

Gisela von der Aue / JVA Plötzensee / SchülerVZ: Mordverdacht im Falle Matthias Lang Erlangen / 3x1t erhärtet sich zunehmends.

Ein Fall, in dem nichts zusammenpasst.

Matthias Lang aus Erlangen, im Internet bekannt unter "3x1t" oder "exit", wurde von SchülerVZ nach Berlin eingeladen, sie zahlten ihm sogar die Taxifahrt.

Als er mit ihnen zusammen saß, riefen sie die Polizei, die ihn verhaftete. Dann hieß es, er habe Daten von SchülerVZ "geklaut" und SchülerVZ zu erpressen versucht.

Beidem wiederspricht sein Rechtsanwalt Ulrich Dost, verweist dabei auf Akteninhalte, hat Strafanzeigen gegen vier Mitarbeiter von SchülerVZ gestellt:

http://www.br-online.de/bayern2/zuendfunk/zuendfunk-technik-thema-schueler-vz-ID1258983117093.xml

Damit nicht genug: Matthias Lang ist tot, angeblich hat er sich in der U-Haft erhängt. Nach Angaben seines Anwaltes Ulrich Dost, mit dem ich am 18. November 2009 ein längeres Telefonat führen konnte, hatte dieser seinen Mandanten Matthias Lang dreimal in der U-Haft besucht, zuletzt am Dienstag vor dessen Todestag (Samstag, 31. Oktober). Ich zitiere aus einer schriftlichen Aufzeichnung:

"Nach Angaben des Ulrich Dost war Matthias Lang sehr optimistisch, die "Chemie" zwischen Matthias Lang und Ulrich Dost habe bestens gestimmt, und an jenem Dienstag habe Dost dem Matthias Lang auch seine auf Freispruch zielende Strategie erklärt.

Im Übrigen stimme es nach den Angaben des Ulrich Dost auch nicht, dass Matthias in der Haft isoliert gewesen sei. Er habe seine Zelle tagsüber jederzeit zum Flurgang verlassen können, und habe sich dort auch mit anderen U-Häftlingen bestens verstanden. Die übrigen U-Häftlinge seien verständlicherweise Berliner gewesen, und Matthias habe dem Ulrich Dost erzählt, sie hätten ihm schon versprochen gehabt, ihm nach der Haft einmal Berlin zu zeigen, damit er auch einmal eine "richtige Stadt" sehen würde. Rechtsanwalt Dost hat den Matthias Lang insgesamt dreimal während der Haft besucht, und hat niemals auch nur den geringsten Hinweis darauf gewinnen können, dass Matthias mit seiner Lage nicht fertig würde, ganz im Gegenteil: Er sei gut gelaunt und optimistisch gewesen."


Diese Darstellung stimmt auch mit dem Inhalt eines Beitrages überein, den Matthias Lang nach einer früheren U-Haft wegen Cannabis-Besitzes selbst verfasst und in Netz gestellt hatte:

http://www.knastblog.de/index.php/2008/04/28/15-tage-u-haft /

Er war also rund 10 Tage optimistisch und gut gelaunt, rechnete mit Freispruch oder allenfalls geringer Strafe, aber dann, 4 Tage später, soll er sich umgebracht haben.

Da scheint etwas nicht zu passen.

Nun hat die BILD vor ein paar Tagen ganz groß einen Artikel herausgebracht, in dem sie einen angeblichen Abschiedbrief von Matthias Lang präsentiert:

http://www.bild.de/BILD/digital/internet/2009/11/29/schueler-vz-hacker/das-ist-der-todes-code.html

Die BILD erklärt nicht, woher sie den Brief haben will. Es wird auch keine Erklärung dafür geboten, dass er erst rund einen Monat nach dem Tode von Matthias Lang publiziert wird, ja, dass vorher nicht einmal auf ihn hingewiesen worden war! Sonst ist es doch üblich, dass es einer Meldung über einen Selbstmord zu entnehmen ist, wenn die oder der Tote einen Abschiedsbrief hinterlassen hat. Der Fall Matthias Lang war groß durch die Medien gegangen, es war gerätselt worden, warum er sich umgebracht hatte, doch von einem Abschiedsbrief war niemals die Rede gewesen.

Zudem enthält der angebliche Abschiedsbrief Begründungen, die nicht Stand halten können. So habe Matthias Lang sich vor zwei bis drei Jahren Strafe gefürchtet. Dabei, siehe unter dem ersten Link in diesem Artikel, war er sich keiner Schuld bewusst, und sein Anwalt sagt, nach Akteninhalten habe sein Mandant ihn nicht belogen, sei weder von Datenklau noch von Erpressung auszugehen.

Außerdem soll er laut "Abschiedsbrief" die Einsamkeit im "Knast" gefürchtet haben. Dabei war er doch zu Hause einsam gewesen, ohne Kontakt zur Familie, stets mit seinem Internet-PC allein. Doch in der Haft hatte er Kontakte, Freunde, s.o.

Dann noch die Begründung, innerhalb von zwei bis drei Jahren würde sich die Welt ändern. Das kann man zwar nicht bestreiten, aber das tut sie doch so, oder? Und nach Angaben der BILD über das Leben des Matthias Lang gab es doch nichts, was er hätte verlieren können! Er war arbeitslos und arm, lebte am unteren Rand der Existenzmöglichkeit. Schlechter hätte es ihm nach einer Haftentlassung auch nicht gehen können.

All das wirkt schräg, sehr schräg.
United Anarchists
Winfried Sobottka
Karl-Haarmann-Str. 75
44536 Lünen
Tel:02319862720
logo

www.freegermany.de

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

Staatsanwalt Stefan Lingens...
Im August 2009 erschoss ein Rentner in Schwalmtal zwei...
Winfried Sobottka - 23. Feb, 23:11
Strafanzeige gegen Rechtsanwalt...
Ein Artikel aus dem Anarchisten Boulevard unter: http://wp.me/pzW3K -Qj...
Winfried Sobottka - 19. Feb, 18:51
Volksbegehren Familienpolitik...
Manche denken, wenn ein Kind genug zu essen bekomme...
Winfried Sobottka - 14. Feb, 13:00
Eva Herman und die Verbrennung...
Eva Herman hatte vor einigen Jahren etwas sehr mutiges...
Winfried Sobottka - 11. Feb, 15:17
Warnung an alle Schülerinnen...
Aufgrund unabweisbarer Belege muss zum jetzigen Zeitpunkt...
Winfried Sobottka - 21. Jan, 11:28

Links

Suche

 

Status

Online seit 5443 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 23. Feb, 23:11

Credits


CDU Propaganda
Die Grünen Propaganda
FDP-Propaganda
Unsauberes Internet: mein parteibuch com und Blog.de
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren